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Allgemeine Hinweise
Beachten Sie auch die Allgemeinen Hinweise der Hauptseite.
Seit dem Schuljahr 2020/2021 legt das Schulgesetz fest, dass die Schule zur Erfüllung ihres Auftrags auch digitale Lehr- und Lernsysteme sowie Netzwerke nutzt. Diese sind damit regulärer Bestandteil der Erziehungs- und Unterrichtsarbeit. In berufsbildenden Schulen kommt dieser Festlegung eine besonders große Bedeutung zu, da die BBS-Bildungsgänge unmittelbar auf die Berufswelt, bzw. den Übergang in die Berufswelt vorbereiten, die sich – u.a. beschleunigt durch die Corona-Pandemie – in einem rasanten digitalen Transformationsprozess befindet.
Schulen, die noch über keine Lehr-Lernplattform verfügen, wird dringend die Einführung von moodle@rlp empfohlen. Das PL wird die bestehenden Angebote schulartspezifisch weiter ausbauen.
Zu Beginn eines Schuljahres sollte jeweils eine Einführungs- bzw. Verstetigungsphase zum selbstorganisierten, digitalgestützten Lernen und insbesondere zum Umgang mit Lernplattformen und Videokonferenzsystemen (BigBlueButton) durchgeführt werden. Dabei sollte u. a. übungsweise auch Fernunterricht für ganze Lerngruppen oder für einzelne Schülerinnen und Schüler über Videokonferenzen (BigBlueButton) realisiert werden.
Die digitale Ablagefunktion für Unterrichtsmaterial sollte schulweit abgestimmt und funktionsfähig sein; mit der Möglichkeit, ein Bewertungsraster zu hinterlegen und den Schülerinnen und Schülern direkt im System Rückmeldungen zu ihren Lösungen zu geben.
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Lernstand
Voraussichtlich werden Schülerinnen und Schüler aufgrund der Pandemie mit Grundbildungsdefiziten im System BBS ankommen. Für diese neu aufgenommenen Schülerinnen und Schüler sind Lernstandserhebungen mit bereits vorhandenen Förder- und Diagnosetools besonders bedeutsam.
Im Berufsvorbereitungsjahr, in der Berufsfachschule I und in der Grundstufe der Berufsschule ist die Durchführung von Lernstandserhebungen in den Fächern Deutsch und Mathematik in den ersten beiden Schulwochen verpflichtend. Für alle anderen in der BBS neu angekommenen Schülerinnen und Schüler werden sie empfohlen.
Aber auch die Schülerinnen und Schüler, die die BBS schon länger besuchen, haben voraussichtlich Aufholbedarfe und brauchen unterstützende Maßnahmen. Im System BBS stellt der berufsbezogene Unterricht ein zentrales Element des entsprechenden Lehrplans/Bildungsgangs dar. In den Fachstufen der Berufsschule sind daher in Bezug auf die Lernfelder (integrative) Lernstandserhebungen in Deutsch, Mathematik und im berufsbezogenen Unterricht verpflichtend.
Eine gründliche (pädagogische) Diagnostik ist grundsätzliche für alle Schülerinnen und Schüler aller Bildungsgänge der berufsbildenden Schule empfehlenswert. Die Methoden der Kompetenzwerkstatt der Berufsfachschule I sind auch auf andere Bildungsgänge übertragbar.
Darüber hinaus sind z.B. folgende Formen der Lernstandserhebung denkbar:
- (Zwischen)Prüfungsarbeiten der Kammern für Auszubildende in der Fachstufe der dualen Ausbildung,
- Tests/Klausuren, die ausdrücklich nicht benotet werden; auch z.B. Tests/Klausuren, die mit den Schülerinnen und Schülern bereits im letzten Jahr geschrieben wurden,
- Vergleichsarbeiten
Für die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch auf dem Niveau des abgeschlossenen Lernbausteins 1 erhalten Sie auf Nachfrage beim Pädagogischen Landesinstitut kompetenzorientierte Vergleichsarbeiten, die als Eingangs- und Diagnosetest für die Berufsfachschule II, die Höhere Berufsfachschule und die Berufsschule verwendet werden können, - Schriftliche Selbsteinschätzungen der Schülerinnen und Schüler, die nach Auswertung von den Lehrkräften verifiziert werden,
- Online-Diagnosetools der Schulbuchverlage.
Es ist sicherzustellen, dass etwaige Lücken oder unterschiedliche Wissensstände bei den thematischen Schwerpunkten – auch im Hinblick auf Abschlussprüfungen - durch Wiederholungen, Doppelbesetzungen mit Unterstützungskräften z. B. aus Betrieben, Lernbändern für bestimmte Fächer und mit den Schülerinnen und Schülern vereinbarte zusätzliche Wiederholungsaufgaben (insbesondere in digitalen Settings) etc. in den jeweiligen Klassenstufen aufgearbeitet werden.
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Feedback
Obwohl das fachliche Lernen und die Erweiterung der fachspezifischen Kompetenzen einen ganz wesentlichen Raum im Unterrichtsalltag einnehmen, sind die Persönlichkeitsbildung und das soziale Lernen ebenso zentrale Ziele beim Erwerb beruflicher und berufsübergreifender Kompetenzen. Diese können nur bedingt durch Lernstanderhebungen und Notenfestlegungen abgebildet werden. Deswegen ist es unerlässlich, Feedbackgespräche mit Schülerinnen und Schülern, den Ausbildungsbetrieben und Eltern zu realisieren.
In Feedbackgesprächen können die in der Pandemie erforderlichen veränderten Lernsituationen im betrieblichen und häuslichen Umfeld sehr gut aufgegriffen und die Kompetenzzuwächse und Erfolge jenseits des Lehrplans herausgestellt werden. Hier kann auf individuelle Stärken eingegangen und verdeutlicht werden, was beispielsweise in Bereichen des digitalen oder selbstorganisierten Lernens erreicht wurde. Beachten Sie auch die Angaben zum Feedback auf der Hauptseite.
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Aufgabenkultur
Um alle Lernenden mit dem laut Stundentafel vorgesehenen Unterricht zu versorgen, sollten nicht nur Übungs-, Wiederholungs- oder Vertiefungsaufgaben stattfinden. Vielmehr ist es sinnvoll, die Inhalte zu identifizieren und entsprechend aufzubereiten, die selbstgesteuert von den Schülerinnen und Schülern bearbeitet werden können.
Für die Gestaltung von Lernsituationen/Lernaufgaben ist die Zusammenarbeit in Bildungsgangteams unabdingbar. Bei der Zusammenführung aller Lernsituationen zum Jahresarbeitsplan wird deutlich, ob die zu erwerbenden Kompetenzen strukturiert aufgebaut sind. Die Gesamtschau des Jahresarbeitsplanprozesses gibt dem Bildungsgangteam die Möglichkeit, darüber zu entscheiden, welche Inhalte, Methoden und Strategien im Unterricht vermittelt und welche digital unterstützt selbstgesteuert erworben werden können. (vgl. Chancen von Flipped classroom)
Wichtig ist, die unterschiedlichen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen und darauf aufbauend Maßnahmen zur (individuellen) Förderung zu planen.
Neben den allgemeinen pädagogischen Zielen der Schule müssen dazu besonders folgende Fragen berücksichtigt werden:
- Wie vertraut ist die Lerngruppe mit selbstgesteuertem Lernen?
- Welche individuellen Unterstützungsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf gibt es?
- Welche Schülergruppen (z. B. BVJ, BF 1) sollen möglichst ausschließlich am Präsenzunterricht teilnehmen, falls das Infektionsgeschehen doch Fernlernphasen in der Schulgemeinschaft erfordert?
- Über welche technische Ausstattung verfügt die Gruppe/die Schülerin bzw. der Schüler und wie fortgeschritten sind die digitalen Kompetenzen der Lernenden?
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