Feedback
Es ist wichtig den eigenen Unterricht auch mit den Augen der Lernenden zu sehen – dies gilt besonders in Phasen von Fernunterricht. Schülerfeedback an die Lehrkräfte ist dafür ein geeignetes Mittel. Beschreibendes Feedback der Lehrkräfte an die Schülerinnen und Schüler ist ebenso wichtig, da es den Lernenden ermöglicht, bei der Erreichung des Lernziels besser und weiter voranzukommen. Möglichst individuelle Rückmeldungen haben einen wichtigen Einfluss auf die Effektivität von Lernprozessen und auf den Kompetenzzuwachs. Durch lernförderliches Feedback können Lernende sowohl konkrete Hinweise dazu erhalten, in welche Richtung sie sich weiterentwickeln sollten, um ein gesetztes Ziel zu erreichen, als auch dazu, wie sie ihre Lernstrategien optimieren können. Durch positive Rückmeldungen über die erworbenen Kompetenzen und die Erfahrung der individuellen Selbstwirksamkeit, also der Überzeugung, selbst schwierige Situationen und Herausforderungen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können, verbessern sich Selbstwertgefühl und Selbstsicherheit der Lernenden (vgl. auch Landesmedienzentrum Bayern). Ein Vorteil von digitalem Feedback ist es, dass Schülerinnen und Schülern es dann abrufen können, wenn sie es brauchen. Versuchen Sie, so häufig wie möglich ein Feedback zu geben. Hier ein paar Anregungen, wie Rückmeldungen gestaltet werden können, damit sie als besonders wirksam empfunden werden:
- Formulieren Sie Rückmeldungen möglichst konkret und beschreibend.
- Beziehen Sie sich möglichst kleinschrittig auf konkrete Aufgaben und stellen Sie somit einen eindeutigen Bezug zur erbrachten Leistung her.
- Formulieren Sie Rückmeldungen konstruktiv und zeigen Sie Perspektiven für die Zukunft sowie Verbesserungsvorschläge auf.
- Betten Sie jede negative Kritik in positive Rückmeldungen ein und verdeutlichen Sie diese anhand von konkreten Beispielen („Sandwich-Theorie”).
- Geben Sie Ihre Rückmeldung möglichst unmittelbar in zeitlicher Nähe zur erbrachten Leistung.
- Formulieren Sie Ihre Rückmeldung bewusst wertschätzend und persönlich, indem Sie die Schülerin beziehungsweise den Schüler direkt und namentlich ansprechen.
- Beziehen Sie die Rückmeldung auf Verhaltensweisen und Leistungen, die die/der Lernende verändern kann.
- Lassen Sie die Bedürfnisse der Lernenden Berücksichtigung finden und formulieren Sie Ihre Rückmeldung angemessen und verhältnismäßig. Eine Rückmeldung sollte nur so viel Information enthalten, wie von den Schülerinnen und Schülern jeweils verarbeitet werden kann.
Schülerfeedback und Selbsteinschätzung mit EVA Klasse
Wenn es darum gehen soll, das Lernen und den Lernprozess in den Blick zu nehmen, ist es ratsam sich von den eigenen Schülerinnen und Schülern eine Rückmeldung einzuholen. Die Lehrkräfte in Rheinland-Pfalz können mit EVA Klasse kurze Befragungen ihrer Schülerinnen und Schüler realisieren. Im Fokus steht das fachliche und überfachliche Lernen in ihrer Lerngruppe bzw. Klasse. Die Ergebnisrückmeldungen in EVA Klasse bieten die Chance, die eigene Wahrnehmungen und Erwartungen zum Unterricht mit denen der Schülerinnen und Schüler abzugleichen (Perspektivenvergleich), um gemeinsam mit ihnen auf Augenhöhe über eine möglichst wirksame Gestaltung des Lernprozesses zu sprechen.
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