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Lernen gestalten
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Sprachförderung

Im vergangenen Schuljahr führte die Isolation im Lockdown bei Einzelnen unter Umständen dazu, dass sehr viel weniger gesprochen und kommuniziert wurde, was auf die sprachliche Entwicklung Einfluss haben kann. Dies gilt umso mehr für Lernende aus Familien, in denen die Umgangssprache nicht Deutsch ist. Durch gezielte Fördermaßnahmen sollte schnellstmöglich dafür Sorge getragen werden, dass diese Schülerinnen und Schüler ihre unterrichtssprachlichen Fähigkeiten auf ein Niveau bringen können, das es ihnen ermöglicht, am Unterricht lernfördernd teilhaben zu können.

  • Sprache als Schlüssel

    Neu zugewanderte Kinder und Jugendliche sprechen oft bereits nach kurzer Zeit so gut Deutsch, dass sie sich an Gesprächen beteiligen, in der Schule mitarbeiten und sich mitteilen können. Dennoch treten häufig Schwierigkeiten beim Sprach- und Textverständnis auf, denn Sprache ist sehr komplex. Beim Erlernen und sachgerechten Verwenden von Fachbegriffen wie z. B. Thermometer hilft oft noch das Auswendiglernen, denn der Kontext ist eindeutig und das Fachwort kann wie eine Vokabel gelernt werden. Schwierig wird es, wenn Wörter je nach Fachgebiet mit anderen Inhalten verknüpft sind oder wenn verschiedene Kombinationen von Wörtern eine ganz spezifische Aussage ergeben. (Kombinieren Sie z. B. „- ziehen“ mit allen möglichen Vorsilben in verschiedenen Zusammenhängen.)  Diese alltags- und bildungssprachlichen Herausforderungen müssen in der Schule bedacht werden, damit das Lernen erfolgreich wird.

    Dazu brauchen die Lernenden zunächst ein stabiles Fundament, worauf sie bauen können. Die Berücksichtigung der unterschiedlichen sprachlichen Ausgangsbedingungen mehrsprachiger Schülerinnen und Schüler stellt für alle Beteiligten eine anspruchsvolle Aufgabe dar. Wichtig ist es auch, sich der eigenen kulturellen Orientierung bewusst zu werden und die eigene kulturelle Prägung bezüglich Kommunikations- und Handlungsweisen in Beziehung zueinander zu setzen. In der Schule treffen Kinder und/oder junge Erwachsene aus verschiedenen Kulturkreisen im Unterrichtsalltag aufeinander. Wenn man sich diese Vielfalt bewusstmacht und das Miteinander von gegenseitiger Wertschätzung und Respekt geprägt ist, können mögliche Irritationen erkannt und möglicherweise im Vorfeld vermieden werden.

    Dazu gehört auch das „Sprechen über Sprache“. Lehrende wie auch Lernende entwickeln dabei mehr Sprachbewusstheit und Sensibilität für sprachliche Interferenzen in Hinblick auf die verschiedenen Herkunftssprachen. Somit können auch die Stolpersteine der deutschen Sprache bewusstgemacht und mögliche typische Übertragungsfehler erkannt und vermieden werden.

    Weitere Informationen in: externer Link„Sprache als Schlüssel zur Welt – interkulturelle Bildung und Sprachförderung“

  • Sprachförderkonzept in RLP

    Die Förderung der deutschen Sprache gehört zu den grundlegenden Aufgaben in jedem Fach und Lernbereich des Regelunterrichts. Auch Schülerinnen und Schüler mit Sprachförderbedarf werden demnach grundsätzlich im Rahmen der inneren und äußeren Differenzierung des Regelunterrichts gefördert. Für Lernende mit unzureichenden Deutschkenntnissen können Schulen zusätzliche Lehrerstundenzuweisungen für besondere Sprachfördermaßnahmen bei der Schulbehörde (ADD) beantragen. https://migration.bildung-rp.de/sprachfoerderung-deutsch-als-zweitsprache.html

    Die besonderen Sprachfördermaßnahmen erfolgen gestuft; d.h. je nach Sprachstand werden für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler Deutschintensivkurse von bis zu 20 Unterrichtsstunden pro Woche eingerichtet. Bei geringerem Förderbedarf umfasst das Angebot zwei- bis vierstündige Deutschkurse oder integrierte Fördermaßnahmen. Unterstützt werden die Lehrkräfte hier durch den schulartübergreifenden externer LinkRahmenplan „Deutsch als Zweitsprache” (DaZ) mit vielen Anregungen für die Unterrichtspraxis.

    Die Sprachförderung für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in Rheinland-Pfalz umfasst die Bereiche Deutsch als Zweitsprache, den Herkunftssprachenunterricht sowie die zusätzlichen Angebote wie die qualifizierte Hausaufgabenhilfe und die Feriensprachkurse vgl. https://migration.bildung-rp.de/.

  • Sprachstand feststellen und dokumentieren

    Die Erfassung des Sprachstandes der Schülerinnen und Schüler ist laut rheinland-pfälzischem Rahmenplan Deutsch als Zweitsprache (DaZ) eine Aufgabe aller Lehrkräfte und dient als Ausgangsbasis für individuelle Fördermaßnahmen. „Die sprachlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler lassen sich jedoch im Schulalltag nicht alleine durch Beobachtung erfassen, denn Sprache ist komplex: Sie umfasst verschiedene sprachliche Ebenen wie Phonologie, Wortschatz, Grammatik und Pragmatik. Zudem unterscheiden sich die Fähigkeiten im Verstehen und Sprechen und, mit der Alphabetisierung, (dann) zusätzlich im Lesen und Schreiben.“
    externer LinkAuszug aus  „Sprache als Schlüssel zur Welt – interkulturelle Bildung und Sprachförderung“ in „ Pädagogik Leben“ Ausgabe 2-2016; S. 10; Rabea Schwarze, Sabrina Geyer, Barbara Voet Cornelli.

    Die Umsetzung von individueller Förderung erfordert sprachdiagnostische Kompetenz und den Einsatz von praktikablen Tools. Lehrkräfte müssen Inhalte und Art der Sprachstandserhebung zielgruppenspezifisch auswählen, die Erhebung selbst durchführen und auswerten sowie die Ergebnisse adäquat interpretieren, um Konsequenzen für eine adaptive Sprachförderung ableiten zu können. Tipps und Hinweise zur Auswahl von geeigneten Verfahren sowie Empfehlungen und Bewertungen der diagnostischen Verfahren findet man auf den Seiten der Bund-Länder-Initiative externer LinkBildung durch Sprache und Schrift (BiSS).  

    Zur Ersteinschätzung sind Screening–Verfahren zu empfehlen, z.B. der „C-Test“ und falls Auffälligkeiten hervortreten, im Anschluss der Einsatz differenzierterer diagnostischer Tools wie z.B. die „Niveaubeschreibungen DaZ “
    externer LinkWeitere Informationen 

    In der Sekundarstufe eignet sich zur Einschätzung des Sprachstands und anderer fachlicher und überfachlicher Kompetenzen auch die online durchgeführte Potenzialanalyse „2 P – Potenzial und Perspektive“ mit Empfehlungen zur Förderplanung. Dieses kulturfaire und sprachreduzierte Analyseverfahren wurde speziell für Neuzugewanderte entwickelt und ist zur individuellen Einschätzung von Kompetenzen auch bei Schülerinnen und Schülern ohne Migrationshintergrund geeignet. Seit dem Schuljahr 2016 wird dasexterner Link Analyseverfahren „2P – Potenzial und Perspektive“ erfolgreich eingesetzt.

    Mit dem externer LinkDeutschen Sprachdiplom – Stufe I (DSD I und DSD I PRO) werden deutsche Sprachkompetenzen auf dem Niveau A2/B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) zertifiziert. Die Zertifizierung richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I (DSD I) und der berufsbildenden Schulen (DSD I PRO), die mindestens ein Jahr eine intensive schulische Sprachförderung in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) erhalten haben. 

  • Bildungsziel Mehrsprachigkeit - Herkunftssprachenunterricht

    Im Schulalltag treffen wir auf eine Vielfalt an verschiedenen Familiensprachen. Für unsere zugewanderten Schülerinnen und Schüler ist ihre mehrsprachige Bildungsbiografie zum Normalfall geworden. Sie verfügen jedoch über unterschiedliche sprachliche Kenntnisse und Fähigkeiten in den von ihnen erworbenen Sprachen. Mehrsprachigkeit stellt eine zukunftsrelevante Ressource dar, wobei der Erstspracherwerb die Basis für die weitere sprachliche Entwicklung darstellt. Damit einher geht die Wertschätzung der verschiedenen Bildungsbiografien, wodurch ein positives Selbstbild und die Identitätsbildung gefördert werden. 

    Die Förderung der Herkunftssprachen ist Teil des Maßnahmenplans zur Sprachförderung (2015).  Herkunftssprachenunterricht findet in Rheinland-Pfalz in staatlicher Verantwortung statt und wird weiter bedarfsgerecht ausgebaut. Aktuell wird dieser Unterricht in mittlerweile 17 Sprachen angeboten.  

    Neuzugewanderte Schülerinnen und Schüler können sich in der Sekundarstufe unter bestimmten Voraussetzungen die Amtssprache ihres Herkunftslandes als erste oder zweite Fremdsprache anerkennen lassen (Feststellungsprüfung). Näheres regelt die externer LinkVerwaltungsvorschrift zum „Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund”. 

    Das Ministerium für Bildung fördert seit 2013 die Teilnahme von Schülerinnen und Schülern an Vorbereitungskursen der Volkshochschulen zum Erwerb eines europäisch anerkannten Sprachenzertifikats der externer Linktelc gGmbH in Türkisch, Polnisch, Spanisch, Russisch und Italienisch. Aktuell läuft eine Testphase für Arabisch. Durch die Teilnahme an den Prüfungen werden die Sprachkenntnisse anhand des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) zertifiziert - somit leistet auch dieses Programm einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Mehrsprachigkeit.

  • Bildung durch Sprache und Schrift (BiSS-Tansfer) – Bund-Länder-Initiative

    Rheinland- Pfalz beteiligt sich seit 2015 an der Bund-Länder-Initiativeexterner Link „Bildung durch Sprache und Schrift” (BiSS).  Bundesweit wurde in diesem Forschungs- und Entwicklungsprogramm die sprachliche Bildung von Kindern und Jugendlichen mit Hilfe zahlreicher Maßnahmen zur Sprachförderung, Sprachdiagnostik und Leseförderung weiterentwickelt und die Angebote in Hinblick auf ihre Wirksamkeit und Effizienz wissenschaftlich überprüft.

    Mit dem BiSS-Transfer (2020-2025) sollen diese Erkenntnisse vertieft und die Programme in die Fläche gebracht werden. Rheinland-Pfalz hat zum Start von BiSS-Transfer vier Verbünde an dieser Initiative zur Sprach- und Leseförderung angemeldet. Im Schuljahr 2020/21 gehen jeweils zwei neue Lese- und Sprachförderprojekte für die Primar- und Sekundarstufe an den Start. Ein kontinuierlicher Ausbau in den kommenden Schuljahren ist geplant.

  • Lernprogramme zur Sprachförderung

    Lernprogramme unter:  
    externer Linkhttps://migration.bildung-rp.de/fileadmin/user_upload/migration.bildung-rp.de/LinksOnline_DeutschLernen05_2021.pdf

  • Beratung und Fortbildung

     Das Pädagogische Landesinstitut bietet im Bereich Migration regelmäßig Fortbildungen mit dem Schwerpunktthema „Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus bei Familien mit Migrationsgeschichte” an. Es gibt viele Möglichkeiten die Eltern einzubeziehen - wichtig dafür ist eine stabile Kontaktperson/Bezugsperson (besonders natürlich, wenn diese auch noch die entsprechende Sprache beherrscht). Wünschenswert ist es, dass Schulen ein gutes Sprachförderkonzept haben, bei dem die Elternarbeit mitbedacht wird. Um dieses zu erstellen, kann man sich an die Beratungsgruppen für Sprachförderung wenden.

    Für die Primarstufe: externer LinkBeraterinnen & Berater für Sprachförderung Primarstufe

    Für die Sekundarstufe I: externer LinkBeraterinnen & Berater für Sprachförderung Sekundarstufe I

    Für den Bereich BBS: externer LinkBeraterinnen & Berater für sprachliche Kompetenzen in der beruflichen Bildung

  • Weiterführende Links

    Aktuelle Informationen und Angebote: externer Linkhttps://migration.bildung-rp.de/

    Handreichung „Neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen”: externer Linkhttps://migration.bildung-rp.de/links-und-materialien/handreichung-neu-zugewanderte-schuelerinnen-und-schueler-an-allgemeinbildenden-schulen.html

    Bildung durch Sprache und Schrift (BiSS-Rheinland-Pfalz): externer Linkhttps://biss.bildung-rp.de/

Diesen Bereich betreut E-Mail an Andrea Bürgin, BM. Letzte Änderung dieser Seite am  3. Juli 2021. ©1996-2025 Bildungsserver Rheinland-Pfalz