Rolle von Aufgaben im Fernunterricht
Als wichtigstes Werkzeug jeder Lehrkraft dienen Aufgaben der Steuerung des Lernprozesses, aber auch der Diagnose des Lernerfolgs.
Insbesondere in Fernlernphasen müssen Aufgaben/Lernsituationen so angelegt sein, dass sie von den Lernenden selbstständig bearbeitet werden können. Dabei muss darauf geachtet werden, dass sie abwechslungsreich gestaltet sind und vielfältige Tätigkeiten umfassen. Beim Fernlernen steht nicht immer das Aufgabenmaterial mit Tools/Apps im Mittelpunkt, sondern je nach Alter auch die Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern sowie deren Lernprozessbegleitung. Dazu gehören zum Beispiel eine freundliche und motivierende Begrüßung sowie eine wertschätzende Rückmeldung zur bisher geleisteten Arbeit. Je ernster sich die Schülerinnen und Schüler im Rahmen ihres häuslichen Lernens genommen wissen, desto motivierter werden sie bei der weiteren Bearbeitung von Aufgaben vorgehen. Selbstverständlich darf eine nachdrückliche Erinnerung an diejenigen nicht fehlen, die sich bisher noch nicht mit den Aufgaben beschäftigt haben.
Gibt man zur Aufgabe nicht nur fertige Lösungen, sondern auch Anleitungen, wie bei der Kontrolle oder Korrektur vorgegangen werden soll, können die Lernenden ihre Fehler nachverfolgen. Zur weiteren Unterstützung bei der Fehlerbearbeitung bietet sich hier die Zusammenarbeit mit Mitschülerinnen und Mitschülern an. Das Vorgehen bei der Selbstkontrolle bzw. bei der Selbstkorrektur muss im Vorfeld eingeübt werden.
Es kann helfen, im Aufgabenblatt ein Angebot zur individuellen Unterstützung im Lernprozess und zum persönlichen Austausch über die Situation zu unterbreiten (z. B. per Mail), damit die Lernenden bei schwerwiegenden Problemen eine Möglichkeit für Rückfragen haben. Auch ein Frage-Antwort-Austausch zwischen den Lernenden und mit der Lehrkraft beispielsweise über das Moodle-Forum, der gegebenenfalls von der Lehrkraft moderiert wird, kann eine Unterstützung darstellen.
Die Art der Unterstützung richtet sich dabei nach der Art der Aufgaben. Bei Lernaufgaben ist das Spektrum an Unterstützungsmöglichkeiten erfahrungsgemäß höher als bei Leistungsaufgaben.