Im Gegensatz zur Schulbox unterstützt das System Moodle sehr viel differenziertere Interaktionsmöglichkeiten zwischen Lernenden und Lehrkräften. Das System steht seit einigen Jahren zur Verfügung und wurde stetig weiterentwickelt, was insbesondere auch die Übersichtlichkeit und Benutzerfreundlichkeit gegenüber früheren Versionen deutlich erhöht hat. Es lohnt sich also, dem System eine Chance zu geben, selbst wenn man nicht nur positive Erfahrungen mit früheren Versionen gesammelt hat.
Im Unterschied zur Schulbox gibt es eine personalisierte Nutzerverwaltung mit individuellen Passwörtern. Schülerinnen und Schüler haben nur Zugriff auf die Daten der Lerngruppen, zu denen sie gehören. Auch die individuellen E-Mail-Adressen von Lernenden werden vom System verwaltet. So kann z. B. eine Lehrkraft eine E-Mail an alle Mitglieder einer bestimmten Lerngruppe verschicken, ohne selbst eine Liste von E-Mail-Adressen führen und aktualisieren zu müssen.
Das System unterstützt aktiv die Dokumentation der zeitlichen Abfolge von Lerninhalten in einer Art Kapitelstruktur: Unterrichtsmaterialien (z. B. Texte, Abbildungen, Internet-Links zu externen Quellen, …) und Aufgaben mit und ohne Abgabepflicht, Feedback-Fragebögen etc. können zeitlich und inhaltlich strukturiert eingestellt werden. Diese Struktur macht das Unterrichtsgeschehen im Nachhinein transparent, was einerseits für Phasen (teilweisen) Fernunterrichts sehr wünschenswert ist, und kann für Schülerinnen und Schüler mit längeren gesundheitsbedingten Fehlzeiten eine große Hilfe sein.
Insbesondere das Austeilen von Aufgaben und das Einsammeln und Verwalten von Abgaben wird durch das System aktiv so unterstützt, dass es den Lehrkräften viel Verwaltungsarbeit abnimmt und ein hohes Maß an Übersichtlichkeit gewährleistet.
Im Gegensatz zur Schulbox dokumentiert das System dabei automatisch Abgabedaten und ordnet die Abgaben den einzelnen Schülerinnen und Schülern automatisch zu.
Neben den erwähnten zentralen Funktionen bietet Moodle eine Vielzahl an weiteren Möglichkeiten. Dadurch kann das System (gerade für den Neubenutzer) kurzfristig unübersichtlich und insgesamt etwas „sperrig“ wirken. Man muss sich deshalb immer bewusst sein, dass bereits ein kleiner Bruchteil der angebotenen Möglichkeiten vollkommen ausreicht, um das System für alle Seiten nutzbringend einzusetzen und dass die wirklich wichtigen Funktionen mit ein wenig Übung leicht beherrschbar sind.