Präsenzunterricht
Eine der wesentlichen Stärken des Präsenzunterrichts ist die reichhaltige, meist langjährige individuelle Erfahrung, die Lehrende und Lernende mit dieser Unterrichtsform haben. Beim Zusammensein in ein und demselben Raum ist eine enorme Vielfalt an zwischenmenschlicher Kommunikation möglich: durch Worte und Gesten sowie Mimik und Körpersprache, wobei letztere auch Emotionen subtil ausdrücken können, die schwer in Worte zu fassen sind. Diese Vielfalt an gleichzeitigen Ausdrucksmöglichkeiten erlaubt eine natürliche, intuitive und trotzdem geregelte Kommunikation im Klassenverband. Dies ermöglicht es der Lehrkraft beispielsweise, komplexere Sachverhalte plastisch und anschaulich darzustellen und auf Nachfragen oder bereits auf skeptische oder ratlose Blicke spontan zu reagieren.
Präsenzunterricht hat aber auch Schattenseiten: So können Störungen für Unruhe und Stress bei Lehrenden und Lernenden sorgen und ein ruhiges und konzentriertes Arbeiten massiv erschweren. Gerade für schwächere und leicht ablenkbare Schülerinnen und Schüler kann das auf Dauer zum Problem werden. Das häufig als zu starr empfundene und kritisierte 45-Minuten-Raster ist ebenfalls eine Folge der Organisation des Präsenzunterrichts.